Reinhold Pix: „Ohne erweiterte Zuständigkeiten wird Umbenennung zum Etikettenschwindel“
Grüne zu „Verbraucherministerium“
„Mappus hat einen ersten zaghaften Schritt in die  richtige Richtung getan: Die Erweiterung des Agarministeriums um den  Verbraucherschutz – zumindest im Namen – erfüllt eine Kernforderung  grüner Verbraucherpolitik“, so Reinhold Pix, Abgeordneter der Grünen im  Landtag. Jetzt müssten auch die zersplitterten Zuständigkeiten in dem  Ministerium gebündelt werden. Sonst werde die Umbenennung zum  Etikettenschwindel, sagte Pix.
 Im Zuge der Kabinettsumbildung hatte  Stefan Mappus in dieser Woche mit Rudolph Köberle einen neuen  Agrarminister berufen und gleichzeitig das Ministerium umbenannt zum  „Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz“. Dies  hatten die Grünen kürzlich erst auf einer Pressekonferenz gefordert.  Pix: „Es muss sich aber erst noch zeigen, ob hinter Mappus‘ Worten auch  Taten folgen. Mit einem neuen Türschild ist es nicht getan.“ Die  Defizite im Verbraucherschutz lägen auf der Hand: die Zuständigkeiten  sind weit gestreut, der angekündigte verbraucherschutzpolitische  Aktionsplan lässt seit Jahren auf sich warten, und in der  Lebensmittelkontrolle fehlen weiterhin Personalstellen.
 Nach der  Umbenennung sei es jetzt nur logisch, dass alle Bereiche in einem  einzigen Ministerium angesiedelt werden. „Vier verschiedene Ministerien  rangeln um Verbraucherthemen, ein undurchschaubarer Kompetenzwirrwarr.  Konsumenten brauchen klare Zuständigkeiten, egal, ob es sich um  Gaspreise, Chemikalien in Spielzeug und Medikamenten oder Analogkäse  handelt. Da ist eine effektive Umstrukturierung unumgänglich.“
 Momentan  sind im Südwesten gleich vier Ministerien für Verbraucherthemen  zuständig. Neben dem Agrar- und Verbraucherministerium sind dies das  Umwelt- und das Wirtschaftsministerium sowie das Ministerium für Arbeit  und Soziales.
 Nach Ansicht des grünen Abgeordneten muss Minister  Köberle im Verbraucherschutz kräftig nachlegen. „Baden-Württembergs  Position als eines der großen Erzeugerländer erfordert die konsequente  Überwachung der Lebensmittelqualität ebenso wie das behördliche  Eingreifen, die Verbraucherinformation und ein funktionierendes  Warnsystem im Schadensfall.“ Auf dem Spiel stehe dabei auch der  touristisch relevante Ruf als Genießerland. Gespannt sein darf man in  diesem Zusammenhang auch auf die Ergebnisse des 2010 wieder neu  ermittelten Verbraucherschutzindex des Bundesverbands der  Verbraucherzentralen, sagte Pix. 2008 hatte das Land gerade einmal die  Schulnote 4 erreicht und war von Platz 6 auf Platz 9 zurückgefallen.
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