
©Bergmolch /pixelio.de
Auf Einladung des grünen Landtagsabgeordneten Thomas Hentschel, besuchte Reinhold Pix diese Woche Schäfer und Weidetierhaltern, um sich über Anliegen zu informieren und um sich Fragen von Interessierten aus der Region zu stellen.
Zunächst fand eine vor Ort- Besichtigung bei Hans-Joachim Graf, Hobbyschäfer aus Reichental bei Gernsbach, statt. Dort hat Anfang September vermutlich ein Wolf vier seiner Schafe gerissen beziehungsweise schwer verletzt. Nach gemeinsamer Begutachtung der Weidezäune stand schnell fest, dass hier noch deutlicher Handlungsbedarf besteht. Die Zäune sind für die Weidetiere zwar ausbruchsicher, für den Wolf jedoch leicht zu überwinden. Große Schwierigkeiten beim Herdenschutz bereite insbesondere der bürokratische Aufwand und rechtliche Vorgaben bei der Errichtung von Schutzmaßnahmen, so die Weidetierhalter und Vertreter aus dem örtlichen Liegenschaftsamt. „Hier gilt es sich unverzüglich mit den erforderlichen Genehmigungen auseinandersetzen und sich – wenn nötig – um eine Vereinfachung der entsprechenden Vorschriften zu bemühen“, so Pix am Rande der Veranstaltung. Zudem sei die Anbringung und Instandhaltung von wolfssicheren Zäunen mit geeigneter Erdung aufgrund der Topographie und der Bodenbeschaffenheit der Region schwierig. Effizienter Herdenschutz sei immer mit erheblichem Mehraufwand verbunden. Ein Herdenschutzhund koste viel Geld und der Umgang mit ihm sei nicht immer konfliktfrei. Die meisten Tierhalter der Gemeinde arbeiten nebenerwerblich und fürchten daher besonders um ihre Lage. Sie seien es ja, die maßgeblich das Landschaftsbild der Region prägen und für die Offenhaltung Kulturlandschaft verantwortlich seien. Man merkt, dass sie das Hüten von Schafen und Ziegen aus Leidenschaft und aus Tradition machen. Zusätzlich haben sie mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen.
Im Anschluss fand eine öffentliche Infoveranstaltung statt, bei der sich Tierhalter und Interessierte über die Rückkehr des Wolfes und deren Folgen austauschen konnten. Im Mittelpunkt der Diskussion standen wiederum die Sorgen der Tierhalter und fehlender oder unzureichender Herdenschutz. Die Idee, fachkundige Personen bei der Weidezaunerrichtung hinzuzuziehen, um Tierhalter zu unterstützen, stoß auf großes Interesse. Die Abgeordneten sicherten zu, sich um die ihre Anliegen zu kümmern und merkten an, dass die Polarisierung des Themas eine sachliche Diskussion und sachliche Lösungswege erheblich erschwere.
Badisches Tagblatt vom 18.09.2018
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