Gut 30 interessierte Bürgerinnen und Bürger, darunter mehrere Aktive aus der BI „Rettet den Eichwald“, kamen zu einem Waldbegang mit dem Landtagsabgeordneten Reinhold Pix (GRÜNE) im Müllheimer Eichwald. Eingeladen hatte der Ortsverband Markgräflerland von Bündnis 90/Die Grünen. Nach einer kurzen Begrüßung und Eingehen auf das Thema durch die Ortsverbandsvorsitzende Dora Pfeifer-Suger, informierten die beiden Dipl. Forstwirte Dr. Beate Kohler und Hubert Kohler über die aktuelle Situation im Eichwald Müllheim und die Forderungen der BI „Rettet den Eichwald.“

In seinem Eingangsstatement betonte Reinhold Pix die besonderen Anforderungen an die Forstwirtschaft in Zeiten des Klimawandels. Die Waldbewirtschaftung müsse sich radikal ändern, erklärte der Abgeordnete, ein Umdenken bei den Forstleuten sei unumgänglich.
Auf dem Weg zur Verjüngungsfläche am Hoyerstännle konnte sich der Abgeordnete einen ersten Eindruck vom Müllheimer Eichwald verschaffen. Die dortige „Femelschlagfläche“ stieß nicht auf die Zustimmung des Abgeordneten und Dipl. Forstwirts. „Das ist kein Femel sondern ein Frevel“, so die spontane Reaktion von Reinhold Pix. Kahlflächen und freigestellte Eichen seien nicht zukunftsfähig. Zudem vermisse er ein Wassermanagement. Die Trockenschäden an den jungen Eichen waren deutlich zu erkennen.
Forstplantagen müssen der Vergangenheit angehören. Stattdessen muss auf Mischwälder mit mind. fünf Baumarten gesetzt werden. Waldgemeinschaften mit geschlossenem Kronendach sind widerstandsfähiger und kommen mit den Klimaveränderungen besser zurecht.
Auch bezüglich der aktuellen Praxis der Holzernte mit großen schweren Maschinen, die die Waldböden stark verdichten und damit irreversible Schäden verursachen, muss ein Umdenken stattfinden. Notwendig ist ein schonender Umgang mit dem Wald, großflächige Kahlschläge sind nicht mehr zeitgemäß, so Reinhold Pix.
Holz sein ein wertvoller Rohstoff zur Herstellung langlebige Produkte. Holzbalken in Gebäude eingebaut, speichern über Jahrzehnte hinweg den darin enthalten Kohlenstoff und dienen somit dem Klimaschutz. Doch auch wenn Holz ein wertvoller Rohstoff ist, der auch genutzt werden soll, ist das Primat der Holznutzung nicht länger aufrecht zu halten. Klimaschutz, Erhalt der Artenvielfalt, aber auch Erholung und Gesundheitsförderung sind wichtige Funktionen unserer Wälder, die gerade in Kommunalwäldern von zentraler Bedeutung sind.
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