Reinhold Pix fordert baldiges Ende der Übergangsfrist für die Kleingruppenhaltung
Bereits 2001 hatte die rot-grüne Bundesregierung das Ende der Einzelkäfighaltung für Legehennen auf 2008 festgelegt. Damit wurde eine der schlimmsten Formen der Tierquälerei eingedämmt: Eine Henne hatte zuvor nicht einmal die Fläche eines DIN A4-Blatts zum Leben.
Doch die Massentierhaltungsindustrie entwickelte daraufhin spitzfindig ein neues System: die Kleingruppenhaltung. Hier dürfen innerhalb des gesetzlichen Rahmens 60 Hühner in knapp 5 qm zusammengepfercht werden. Doch die einzelnen Strukturelemente wie Nester und Scharrplätze sind viel zu klein. Damit die Hennen bei dieser Enge nicht aggressiv aufeinander losgehen, herrscht im Käfig Dämmerlicht. Und um schwere Verletzungen durch platzbedingte Kämpfe zu vermeiden, werden die Schnabelspitzen vieler Tiere gekürzt. Statt der ehrlichen Bezeichnung Großkäfig wird der Begriff Kleingruppenhaltung verwendet.
Das Bundesverfassungsgericht hat im Dezember 2010 das Gesetz aus formalen Gründen für verfassungswidrig erklärt und eine Neuregelung verlangt. Diese ist auf dem Weg; auch Großkäfige sollen nun verboten werden. Offen ist noch der Zeitpunkt für das endgültige Aus. Während Bundesagrarministerin Aigner für das Jahr 2035 plädierte und die Quälerei somit noch ein Vierteljahrhundert weiterginge, fordern die grün geführten Ministerien in Rheinland-Pfalz (Uli Höfken) und Baden-Württemberg eine schnellere Abschaffung der Großkäfige. Die Intervention zeigte Erfolg, am 23.9.2011 beschloss der Bundesrat: Der Tierschutz darf nicht beliebig lange dem Profit geopfert werden! Der Entwurf der Bundesregierung fiel durch. Ein guter Tag für die Legehennen!
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