Trauben

© Weingut Pix

Unterstützung für den Bio-Weinbau in Brüssel gefordert

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Reinhold Pix vertritt die Auffassung, dass die EU ihr Verbot bezüglich des Einsatzes von Phosphonaten im Pflanzenschutz, hier im Weinbau, aufgeben muss um die Existenz der Ökobetriebe zu sichern. An einem Fachgespräch auf Einladung von Minister Peter Hauk zu Weinbau mit Herrn Direktor Diego Canga Fano von der EU-Kommission zur schwierigen Situation im Öko-Weinbau in Brüssel nahmen Teilnehmer aus Luxemburg, Tschechien, Österreich und Deutschland, die Abgeordneten des Europäischen Parlaments, Herr Norbert Lins und Herr Martin Häußling sowie Herr Reinhold Pix, Abgeordneter des Landtags von Baden-Württemberg, und die deutschen Bio- und Weinbau-Verbände teil. Diese stimmten überein, dass auch die Rahmenbedingungen bei der Bekämpfung von Rebkrankheiten im Ökoweinbau stimmen müssen.Die Produktion von Biowein hat sich in den letzten Jahren in Europa und in Deutschland erhöht. Der Markt für Bio-Weine hat sich etabliert und Winzer und Verbände rechnen mit weiterem  Wachstum. Allerdings haben die Witterungsbedingungen 2016 die Grenzen dieses Wachstums aufgezeigt.

Die anhaltenden Niederschläge 2016 waren in Mitteleuropa ein idealer Nährboden für den Falschen Mehltau, ein feuchteliebender Pilz, der im Weinbau Ertragsverluste bis hin zum Totalausfall verursachen kann. Auch zukünftig ist mit entsprechenden Witterungsbedingungen zu rechnen. Der konventionellen Weinbau kann auf eine Vielzahl unterschiedlicher Mittel zur Bekämpfung des Falschen Mehltaus zurückgreifen, wohingegen der ökologische Weinbau dabei stark eingeschränkt ist.

Die bis 2013 im Bioweinbau als Pflanzenstärkungsmittel traditionell angewandten Phosphonate waren eine gute Ergänzung im Kampf gegen den Falschen Mehltau. Allerdings hatte das von der EU-Kommission mit einer Bewertung beauftragte Fachgremium EGTOP (Expert Group for Technical Advice in Organic Production) 2014 eine negative Bewertung zu Kaliumphosphonat abgegeben. Diese hat dazu geführt, dass Kaliumphosphonat nicht mehr im Anhang der EU-Öko-Verordnung gelistet ist und daher im Ökoweinbau aktuell nicht eingesetzt werden darf.

Derzeit sind im Ökologischen Weinbau nur auf Kupfer basierende Pflanzenschutzmittel gegen diesen Erreger zugelassen. Während in anderen europäischen Weinbaugebieten die Aufwandmenge an Kupfer, die pro Jahr und Hektar ausgebracht werden darf, auf 6 Kilogramm beschränkt ist, sind in Deutschland lediglich maximal 3 Kilogramm Kupfer bzw. im Ausnahmefall 4 Kilogramm pro Hektar und Jahr zulässig. Diese Einschränkung stammt aus der Zeit, als Phosphonate im Bioweinbau noch eingesetzt werden durften. In Deutschland ist jedoch wegen Umweltaspekten die Kupferanwendung eingeschränkt. In Mitteleuropa wurde deshalb die Doppelstrategie, Kaliumphosphonat in Verbindung mit Kupfereinsatz‘ entwickelt und über Jahre erfolgreich eingesetzt.

proplanta vom 22.11.2016

Pressemitteilung des MLR vom 21.11.2016

 

 

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