Qualvoll: Ungeborene Kälber sterben bei der Schlachtung trächtiger Kühe

Reinhold Pix fordert angesichts steigender Schlachtzahlen trächtiger Rinder: „Die Schlachtung tragender Rinder und das daraus resultierende Sterben ungeborener Kälber muss ein Ende haben! Ich fordere die konsequente Umsetzung eines EU-weiten Schlachtverbots für tragende Muttertiere. LandwirtInnen sind ethisch verantwortlich, dass ihre Tiere auf dem Weg zum Schlachthof nicht trächtig sind, denn die Kälber sind die Hauptleidtragenden.“ Während die Kuh mittels Bolzenschuss betäubt wird, lebt das Kalb im Inneren weiter. Es erstickt durch Sauerstoffmangel qualvoll in der Plazenta, ein bis zu 20 Minuten dauernder, am Ende erfolgloser Kampf.

Rund 10% der Kühe in Deutschlands Schlachthöfen sind – überwiegend im fortgeschrittenen Stadium – trächtig. Das sind jährlich etwa 180.000 Tiere. Aus Gründen des Tierschutzes ist dies nicht tragbar. Zwar gilt ein Transportverbot für hochtragende Kühe, doch wird das kaum überwacht und nur selten geahndet. Es fehlen die Rechtsgrundlagen, um eine/n LandwirtIn dafür zur Rechenschaft zu ziehen. Die Schlachthofleitung darf aufgrund des Seuchenschutzes kein Tier auf den Hof zurückschicken. Selbst wenn die Trächtigkeit also vor dem Schlachten feststeht, gibt es zur Tötung der Kuh keine Alternative.

Gründe für die Schlachtung trächtiger Rinder sind vielfältig: Mal sind es beginnende Krankheiten wie Mastitis oder Klauenleiden, mal (Euter-)Verletzungen, die eine weitere Nutzung in Frage stellen. Hohe Tierarztkosten mit dem Risiko von Therapiefehlschlägen und die abnehmende Milchleistung sind wirtschaftliche Gründe. Doch manchmal ist auch die Rede vom Versehen: „Das ist halt passiert…“.

Reinhold Pix: „Gerade letzter Punkt zeigt Managementfehler: Trächtigkeit ist kein Zufall! Ein richtig geführter Betrieb weiß, welche Kuh tragend ist. Und wer ethisch handelt, führt seine trächtige Kuh nicht zur Schlachtbank. Einschläfern lassen mag teurer sein, verhindert aber das qualvolle Leiden der Kälber.“

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