Pressemitteilung: Gemeinschaftsschulen am Start

Reinhold Pix MdL: Individuelle Förderung und hohe Durchlässigkeit stehen hier
im Mittelpunkt

„Die Anzahl von 114 Anträgen zeigt: Die Gemeinschaftsschule wird gewünscht, und wir
ermöglichen ihre Umsetzung“, sagte Reinhold Pix. „Zahlreiche Gemeinschaftsschulen
starten im kommenden Schuljahr in Baden Württemberg und folgende Schulen in dem
von mir betreuten Wahlkreis Waldshut werden dabei sein. Die WRS Klettgau, die
GWRS Hohentengen, die GWRS Küssaberg, die Nikolaus-Rombach- GWRS Herrischried
und die GWRS Rickenbach. Ich begrüße die Entscheidung und wünsche allen
Beteiligten, vor allem den engagierten Lehrkräften und Eltern einen guten Start und viel
Erfolg für die Zukunft.“

Für Pix steht der Erfolg der neuen Schulart fest: „Unsere Kinder werden davon profitieren.
Sie können in einer leistungsstarken und sozial gerechten Schule länger gemeinsam
lernen. Die individuelle Förderung und hohe Durchlässigkeit stehen hier im Mittelpunkt.“
In der Gemeinschaftsschule sei es Ziel, Herkunft und Bildungserfolg voneinander
zu entkoppeln, damit jedes Kind in Baden-Württemberg gemäß seinen Talenten und
Begabungen Bildungschancen wahrnehmen kann. „Jedes Kind ist an dieser Schule
willkommen und wird als Teil der Gemeinschaft individuell gefördert“, so Pix.
Bereits im letzten Schuljahr 2012/2013 haben 42 Gemeinschaftsschulen als sogenannte
„Starterschulen“ ihre Arbeit aufgenommen. „Sie sind die Pioniere für die jetzt genehmigten Schulen“, sagte Reinhold Pix. „Damit wird im kommenden Schuljahr konsequent fortgeführt, was im letzten Jahr erfolgreich in Baden-Württemberg begonnen wurde. Wir schaffen mit den jetzt genehmigten Gemeinschaftsschulen überall in unserem Land ein breites Angebot in der Schullandschaft.“

Hintergrundinfos:
Ziel des grün-roten Bildungsaufbruchs ist es, individuelle Förderung in den Mittelpunkt
zu stellen. Das Schulsystem in Baden-Württemberg ist bislang durch soziale Ungerechtigkeit und Sortierwahn geprägt. Die Gemeinschaftsschule ermöglicht dagegen offene Bildungswege ohne Barrieren. Gemeinschaftsschulen sind integrative und inklusive
Schulen, die Kinder statt sie zu sortieren, in einer gemeinsamen Schule jeweils zu
ihrem individuellen Bildungsziel führt.
Gemeinsames Lernen und positiver Umgang mit Heterogenität sind hier Bestandteil eines Bildungskonzepts, in dem die Schule sich am Kind orientieren muss, statt umgekehrt.
Die Gemeinschaftsschule startete ab dem Schuljahr 2012/13. Sie ist eine leistungsstarke
und sozial gerechte Schule, in der die SchülerInnen bis Klasse 10 gemeinsam lernen
und in ihren Begabungen gefördert werden. Vor allem schülerzentrierte Lern- und
Unterrichtsformen ermöglichen, dass sich individuelle Lernprozesse mit einem Optimum
an gemeinsamem Lernen verbinden. Durch die Individualisierung des Unterrichts
können Lernzeiten individuell ausgestaltet werden. Da die SchülerInnen der Gemeinschaftsschule je nach persönlichem Leistungsvermögen nach den Bildungsstandards der Hauptschule, Realschule und des Gymnasiums unterrichtet werden, werden auch alle Abschlüsse der angebotenen Bildungsstandards ermöglicht. Ein inklusives Bildungsangebot ist Bestandteil der Gemeinschaftsschule.
Die Gemeinschaftsschule ist in verschiedenen Ausgestaltungen möglich. Sie ist in den
Klassenstufen 5 bis 10 stets eine verbindliche Ganztagesschule mit rhythmisiertem
pädagogischem Angebot. Eine Gemeinschaftsschule ist in der Regel zwei- oder mehrzügig, wobei der Klassenteiler bei 28 Kindern festgelegt ist. In Ausnahmefällen kann
auch eine einzügige Schule zur Gemeinschaftsschule werden.
Grundsätzlich können sich alle allgemeinbildenden Schulen zu Gemeinschaftsschulen
entwickeln. Nach Beschluss der Schulkonferenz kann der Schulträger beim Kultusministerium die Einrichtung einer Gemeinschaftsschule beantragen. Zur Entwicklung zur Gemeinschaftsschule muss ein überzeugendes pädagogisches Konzept ausgearbeitet werden, die baulichen Voraussetzungen müssen gegeben sein und die notwendige Anzahl von Schülerinnen und Schülern muss nachgewiesen werden.
Die Starterschulen verfügen bereits über reiche Erfahrungen mit individualisiertem
Lernen, neuen Lernformen und alternativer Leistungsbewertung.

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