Am vergangenen Montag hat die zuständige Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) ein Konzept für die ärztlichen Bereitschaftspraxen vorgestellt, mit dem auch die Schließung der Bereitschaftspraxis in Müllheim bekannt wurde, die bisher auch für Bürger:innen aus Gemeinden, wie Bad Bellingen oder Schliengen wichtig waren. Reinhold Pix kann die auch von regionalen Verantwortungsträger:innen geäußerte Sorge und Verunsicherung um die ambulante ärztliche Versorgung insbesondere im ländlichen Raum nachvollziehen. Er sieht nun die KVBW in der Pflicht, unter Beweis zu stellen, dass ihr Konzept sicherstellt, dass damit die ärztliche Versorgung aller Bürger:innen innerhalb und außerhalb der Sprechstundenzeiten erhalten bleibt und es außerdem nicht zu einer Verlagerung in die Notfallaufnahmen der Krankenhäuser kommt.
„Die ärztliche Versorgung im Ländlichen Raum gestaltet sich – besonders in den kommenden Jahren aufgrund der altersbedingten Schließung weiterer Arztpraxen – immer schwieriger. Deshalb ist es Aufgabe der KVBW für lückenlose Versorgung der Bevölkerung zu sorgen“, so Pix.
Die ärztliche Versorgung der Bürger:innen muss auch im ländlichen Raum sichergestellt werden. Dazu gehört, dass Patient:innen einerseits regulär ärztlich versorgt werden – also möglichst wohnortnah einen Hausarzt oder auch Facharzt finden – andererseits aber auch außerhalb der Sprechzeiten ihres Arztes durch den Bereitschaftsdienst ambulant betreut werden. Mit ihrem jetzt vorgestellten Konzept verspricht die KVBW, die knappen ärztlichen Ressourcen – aktuell sind über 1000 Kassenarztsitze nicht besetzt – gezielter einzusetzen, damit die Versorgung insgesamt stabil bleibt. „Dass das funktioniert, muss sie jetzt beweisen“, merkt Pix an. Deshalb nimmt er die KVBW auch beim Wort, dass es künftig unter anderem einen Aufbau zusätzlicher Kapazitäten an den verbleibenden Standorten, sowie eine gute und koordinierende ärztliche Bereitschaftsdienst-Hotline 116117 als Steuerungszentrale geben wird, Fahrdienste für Hausbesuche flächendeckend angeboten werden und die telemedizinische Beratung massiv ausgebaut wird.
„Nur wenn die Bürger:innen im Krankheitsfall unter anderem telefonisch gut beraten werden, wer ihnen in ihrem konkreten Fall am besten helfen kann – die ambulante Versorgung oder die Notaufnahme – wird es auch gelingen, dass es nicht zu einer weiteren Belastung der Notaufnahmen in den Krankenhäusern kommt“, ist der Grünen Landtagsabgeordnete überzeugt. Deshalb müsse die KVBW ganz klar eng mit dem Rettungsdienst und den Notaufnahmen zusammenarbeiten, um diese Strukturen mit ihrem Konzept nicht zusätzlich zu belasten. Dies muss bis zur Umsetzung ab April 2025 geklärt sein. Aus ihrer Sicht müsse noch geprüft werden, ob die von der KVBW selbst definierten Kriterien für den Fortbestand einer Bereitschaftspraxis konsequent umgesetzt worden seien, so zum Beispiel im Fall von Müllheim. Diesbezüglich wir sie sich gerne bei der zuständigen KVBW einsetzen.
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