Pix jagt Schüle das Direktmandat ab

Wahlkreis Freiburg-Ost


Grüne gewinnen in allen 30 Wahlorten des Wahlkreises 46 deutlich hinzu – die CDU muss fast überall Verluste einstecken.
FREIBURG/TITISEE-NEUSTADT. Reinhold Pix (Grüne) ist der Sieger der Landtagswahl im Hochschwarzwald, im Dreisamtal und im Freiburger Osten. Mit einem Zugewinn von mehr als zwölf Prozent gegenüber 2006 auf 34,5 Prozent jagte er Klaus Schüle (CDU) das Direktmandat im Wahlkreis 46 ab. Schüle verlor 8,3 Prozent, mit 32,6 Prozent blieb ihm nur Rang zwei. Walter Krögner konnte das Ergebnis der SPD leicht auf 21, 9 Prozent steigern. Die FDP halbierte fast ihren Anteil, Nikolaus von Gayling erreichte 4,9 Prozent.

27.03.2011: Freiburg I galt als unverlierbar für die CDU. Trotzdem hat Reinhold Pix diesen Wahlkreis für die Grünen gewonnen. Und zwar „durch Glaubwürdigkeit“ – sagt Pix.
Der erdrutschartige Sieg der Grünen schlägt sich in allen 30 Wahlorten mit Zuwächsen in meist deutlich zweistelligen Größen nieder. In Buchenbach sprang Pix von 8,2 auf 34 Prozent, in Oberried von 13,2 auf 28,2 Prozent, aber auch in St. Märgen von 10,2 auf 23,5 und im Mittelzentrum Titisee-Neustadt von 10,2 auf 24,6 Prozent. Das dicke Paket auf die Schulter bekam Pix aber im Freiburger Osten, wo er 15630 seiner 29688 Stimmen gewann (46,9 statt 34,1 Prozent).

27.03.11: Der Schock sitzt tief bei Klaus Schüle: Der CDU-Kandidat für Freiburg I hat sein Direktmandat verloren. Wie bewertet er den Ausgang der Landtagswahl? Welche Gründe findet er dafür? Und wie geht es für ihn weiter?
Die CDU ist das Gegenstück dazu, denn Schüle hat in 29 von 30 Wahlorten Stimmen verloren. In einigen Gemeinden bewegen sich die Verluste im geringen einstelligen Bereich, etwa in Feldberg, Häusern oder Titisee-Neustadt oder kratzen kapp an den zehn Prozent, etwa in Eisenbach, Grafenhausen oder Gundelfingen. Dagegen sank sein Anteil beispielsweise in Glottertal von 59,2 auf 45,6 Prozent, in Oberried von 56,5 auf auf 42,8 Prozent, in St. Märgen von 63,7 auf 48,8 Prozent und auch in St. Peter von 56,4 auf 41,8 Prozent. Am kräftigsten der Aderlass auch im Freiburger Osten, weil 21,2 statt 30,1 Prozent nur noch 7073 von 27901 Stimmen sind. Einen Sonderfall stellt Wutach dar: Hier legten die Grünen zu von 7,1 auf 17,1 Prozent, gewann die CDU von 42 auf 53,3 Prozent und wuchs die SPD von 7,4 auf 18,0 Prozent – weil die FDP nur noch 4,6 Prozent schaffte statt 39,4 Prozent.

27.03.2011: Walter Krögner (SPD) hat sein Landtagsmandat verloren – bewertet aber den Wahlausgang dennoch positiv. Wo er die Knackpunkte für den Wahlausgang sieht, erläutert er im Video.
Walter Krögner (SPD) hat in seinem Gesamtergebnis das von 2006 übertroffen, der Zuwachs macht 0,1 Prozent aus (jetzt 21,9 Prozent). Dies, obwohl er fast überall Stimmen zulegte oder nur leicht verlor, Ausnahme Titisee-Neustadt, wo das Minus 9,3 Prozent ausmacht. Dagegen wuchs er etwa in Grafenhausen auf 22 Prozent (vorher 15,6). Im Freiburger Osten brachten 21,5 statt 21,2 Prozent 7167 von gesamt 18818 Stimmen.

Die FDP musste ihre stärksten Verluste außer in Wutach in Bonndorf, Grafenhausen und Ühlingen-Birkendorf hinnehmen, im Freiburger Osten sorgte das Abschmelzen des Anteils von 7,7 auf 4,4 Prozent wesentlich dafür, dass Nikolaus von Gayling mit 4230 Stimmen vorlieb nehmen musste. Die Linke (Armin Wolff) gewann zum Beispiel in Feldberg von 2,1 auf 3,8 Prozent, oder steigerte sich in Titisee-Neustadt von 1,9 auf 2,4 Prozent und in Todtmoos von 3,3 auf 3,8 Prozent. Im Freiburger Osten dagegen fiel sie von 4,6 auf 3,3 Prozent. Unterm Strich erreichte sie 2223 Stimmen und war damit 0,5 Prozent schlechter als 2006 (2,6 Prozent.

Die Wahlbeteiligung übertraf mit 69,9 Prozent das Ergebnis von 2006 (55,9 Prozent) deutlich. Am höchsten war sie in Wutach (76,9), Oberried (76,5) und Kirchzarten 76,2. Am schwächsten in St. Blasien mit 43,7 Prozent, mehr als 26 Prozent unterm Wahlkreisdurchschnitt.

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