Während einer gemeinsamen Anhörung der Fraktionen GRÜNE und SPD im Landtag von Baden-Württemberg am 22. Juni haben Abgeordnete der Regierungsfraktionen mit 250 Gästen aus Fachkreisen, Verbänden und Bürgerschaft im Landtag diskutiert.
Die Meinungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer reichten von der Abschaffung der Jagd, im Sinne eines umfassenden Tierschutzes, über verlängerte Schonzeiten für die Tiere, die laut aktuellem Jagdrecht gejagt werden dürfen, bis hin zur Ablehnung jeglicher Veränderung des Jagdrechts.
„Wir haben die große Chance, in dieser Legislaturperiode ein modernes Gesetz für Wildtiere, Wald und Jagd zu gestalten“, so der zuständige forstpolitische Sprecher der Fraktion GRÜNE Reinhold Pix. „Dabei sind uns die Positionen der Betroffenen und der Verbände wichtig, denn sie werden das Gesetz mit Leben füllen. Wir wollen gute Lösungen im Sinne der Ökologie, des Tierschutzes, der Waldwirtschaft und der Jagd finden.“
„Grünen und SPD ist bewusst, dass dabei teilweise sehr unterschiedliche Interessen unter einen Hut gebracht werden müssen. Das Thema ‚Jagd‘ ist sehr emotional besetzt, die Positionen aus Tierschutz, Naturschutz und Jagd sind nicht deckungsgleich“, sagt der zuständige Sprecher der SPD-Fraktion Thomas Reusch-Frey (MdL). „Gerade deshalb ist es uns wichtig, unsere Positionen im offenen Dialog mit den Betroffenen zu erarbeiten.“
Das derzeitige Jagdrecht basiert im Wesentlichen auf dem Reichsjagdgesetz von 1934 und wird den heutigen Anforderungen an ein modernes Wildtiermanagement nicht mehr gerecht. GRÜNE und SPD wollen das Gesetz stärker an wildbiologischen Anforderungen und am Tierschutz ausrichten. Zugleich soll die Jagd attraktiv genug bleiben, um auch weiterhin eine hinreichende Regulierung von Wildbeständen zu ermöglichen.
Reinhold Pix und Thomas Reusch-Frey: „Mit dieser Anhörung ist die Meinungsbildung unserer beiden Fraktionen nicht abgeschlossen. Im weiteren Verlauf werden wir unsere Positionen konkretisieren.“
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