Hinterzarten – Für den Tourismus des Landes, vor allem aber der Region Hochschwarzwald, spielt das Gastgewerbe eine herausragende Rolle. Grund genug für den Hochschwarzwälder Kreisvorsitzenden der Dehoga, Michael Erfurth, kurz vor der Landtagswahl Politiker und Kandidaten des Wahlkreises 46 zu einer Diskussionsrunde nach Hinterzarten einzuladen.
Über das Thema Tourismus diskutieren Dehoga-Mitglieder, an der Spitze ihr Hochschwarzwälder Vorsitzender Michael Erfurth (Mitte) mit den vier Landtagskandidaten. Unser Bild von links nach rechts Reinhard Pix (Bündnis 90/Grüne), Martin Dünnebacke (Hotelier), Klaus Schüle (CDU), Walter Krögner (SPD), Peter Gutzweiler (Hotelier), Nikolaus von Gayling-Westhpal (FDP). Hinten von links Hotelier Bernd Meisinger und Walter Wimmer.
Bild: Kerdraon
Unter dem Motto „Gastgewerbe und Politik“ wurden Themen wie Tourismusförderung, Verbraucherschutz, Ausbildungssituation und Dorfgastronomie behandelt. „Wir wollen dabei erfahren, wo stehen die Politiker und wo sind ihre Standpunkte“, eröffnete Erfurth die Diskussionsrunde. „Die Ausbildungssituation ist so, dass es immer schwieriger wird, Jugendliche für Berufe im Hotel- und Gastgewerbe zu gewinnen“, verdeutlichte Bernd Meisinger, Hotelier aus Hinterzarten. In seinem Hotel wird seit 50 Jahren ausgebildet, 83 Betten stehen zur Verfügung und 32 Mitarbeiter einschließlich zwei Teilzeitkräften werden von ihm beschäftigt. „Immer mehr Auszubildende haben einen Migrationshintergrund und vielen Jugendlichen fehlt es an der Ausbildungsreife“, stellte er die Situation dar. Eine Lösung des Problems sieht der SPD-Landtagsabgeordnete Walter Krögner in der Ganztagsschule. Eine echte Ganztagsbetreuung, nicht von ehrenamtlichen, sondern von professionellen Kräften geboten, könnte seiner Meinung nach zur Ausbildungsreife beitragen, schlug er vor. Er kritisierte, dass es keine Schulsozialarbeit gebe, die Schulen bei dieser Aufgabe unterstützen könne. Ähnlich sah es der Grüne Landtagsabgeordnete Reinhold Pix. Der CDU-Landtagsabgeordneten Klaus Schüle forderte, dass bei allen staatlichen Maßnahmen im Ausbildungsbereich das wichtige Thema Familie nicht vergessen werde. Über die „sterbende Gastronomie“ hatte sich Peter Gutzweiler, Hotelier aus Hinterzarten und Schatzmeister der Dehoga, Gedanken gemacht.
Als Beispiel nannte er Blasiwald, wo einmal neun Gaststätten die Gäste bewirteten und wo es heute keine einzige Gaststätte mehr gibt, wodurch auch die Lebensqualität auf dem Dorfe verschwindet. Für den FDP-Kandidaten Nikolaus von Gayling-Westphal liegen die Gründe hierfür unter anderem daran, dass die Dorfkneipen nicht mehr von den Eigentümern, sondern von Pächtern betrieben werden.
Dem Thema „Verbraucherschutz“ widmete sich Walter Wiemer, Gastronom vom Feldberg von der Fachgruppe Gastronomie. „Hygiene Symelys“ seien ziemlich umstritten. „Eine schlechte Bewertung, kann jemanden über Jahre brandmarken“, stellte er klar. Hier zeigte sich bei fast allen Politkern außer dem FDP Mann, dass sie die Idee nicht schlecht finden, aber um genügend Prüfer einzustellen, fehle das nötige Geld. „Das ist keine Hoheitsaufgabe, sondern die Gastronomie muss sich selbst darstellen“, betonte er.
„Tourismus“ war das Thema des Feldberg Hoteliers Martin Dünnebake, der den hohen Stellenwert des Tourismus in der Region Hochschwarzwald darlegte. Neben der Senkung der Mehrwertsteuer, die zu Investitionen im Hotelgewerbe geführt hat, forderte er weiter Fördermittel. „Die Wertschöpfung des Tourismus bleibt in der Region“, verdeutlichte er die Tatsache, dass 92 Prozent der Hotels Klein- und Mittelbetriebe sind, die meistens als Familienbetrieb geführt werden.
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