Strom und Wärme für fünf Gebäude


Schwarzwälder-Bote vom 08.02.2011

Furtwangen. Fünf Gebäude inklusive zwei Geschäfte und eine Werkstatt versorgt Felix Duffner nicht nur mit Wärme, sondern auch mit Strom aus einem gasbetriebenen Blockheizkraftwerk. Das erläuterte er gestern Reinhold Pix MdL sowie Landtagskandidatin Martina Braun.
Das Blockheizkraftwerk mit seiner Kraft-Wärme-Kopplung reicht aus, um in den Sommermonaten genügend Energie für Warmwasser und Heizwärme herzustellen. Im Winter muss allerdings kräftig mit Holz zugeheizt werden, 150 bis 200 Ster benötigt Felix Duffner pro Jahr.
Die Idee, umliegende Häuser mit zu versorgen, hatte er vor etwa sechs Jahren. Würde er nämlich den Strom in das allgemeine Versorgungsnetz einspeisen, wäre die Vergütung so gering, dass das Ganze sich nicht lohnen würde. Deshalb vermarktet Duffner den Strom zu rund 75 Prozent direkt. Dennoch plant er, ein zweites Blockheizkraftwerk zu bauen, vor allem weil er dann sehr viel weniger zuheizen müsste. Für dieses würde er dann Biogas verwenden. Damit käme das erneuerbare Energien-Gesetz in Anwendung mit einer Festpreisvergütung für die nächsten Jahre. Und so würde sich dann das Einspeisen des überschüssigen Stroms in das allgemeine Netz wieder lohnen.
Das Biogas wird übrigens an anderer Stelle ins Netz eingespeist, das sei ähnlich wie beim Ökostrom, erläuterte Felix Duffner. Was zählt, ist die Menge erneuerbaren Gases insgesamt.
Obwohl auf dem Dach von Haus und Werkstatt eine 23-Kilowatt-Photovoltaikanlage installiert ist, erzeugt diese lediglich 20 000 Kilowattstunden jährlich, während das eine Blockheizkraftwerk 45 000 Kilowattstunden bringt. Mit einem weiteren Werk könnten so an die 100 000 Kilowattstunden jährlich erzeugt werden.
„Für mich hat sich damit das Thema, ob es ohne Kohle oder Atomstrom geht, vollständig erlegt, betonte Duffner zur Freude von Martina Braun und Reinhold Pix. „Es ist gar nicht mehr die Frage, ob es genügend Strom gibt, sondern die, wer ihn produzieren darf.“ Martina Braun zeigte sich beeindruckt, dass so ein Projekt auch mitten in der Stadt realisiert werden kann.
Zum Thema Absenkung der Vergütung für Strom aus Photovoltaik-Anlagen merkte Duffner kritisch an, dass zur Zeit niemand wisse, wie es weiter gehe und ob nach einem halben Jahr weiter abgesenkt werde. Diese Unsicherheit wirke sich negativ aus.
Nachholbedarf sieht Duffner bei der Windkraft, wo Baden-Württemberg Schlusslicht sei. Es sei dringend nötig, dass hier weitere Flächen ausgewiesen würden.
Furtwangen (wi). Gewiss, das „Twike“ ist ein Exot auf den Straßen. Doch das Elektro-Leichtfahrzeug auf drei Rädern kommt mit der Energie von einem halben Liter Sprit auf 100 Kilometer aus. Und es ist sicherer als viele denken, erläuterte Felix Duffner beim Besuch von Martina Braun und Reinhold Pix von Bündnis 90/Die Grünen gestern.
Nachdem Duffner die Fahrzeuge zehn Jahre lang selbst zusammengebaut hat, ist er jetzt nur noch mit Verkauf und Service befasst. Zur Zeit hat er ein Fahrzeug mit Totalschaden in seiner Werkstatt stehen. Ein anderes Auto hatte dem Twike-Fahrer die Vorfahrt genommen. Doch obwohl die beiden Fahrzeuge mit voller Wucht aufeinander prallten, blieb der Twike-Fahrer weitgehend unverletzt. „Der Unfall hat mein Vertrauen in das Fahrzeug gefestigt“ unterstreicht Duffner.
Die meisten seiner Kunden sind Berufspendler und sie fahren schon mal 10 000 bis 15 000 Kilometer im Jahr. Mit der neuen Generation von Lithium-Akkus sind 150 bis 200 Kilometer mit einer Ladung kein Problem. Dabei ist das Aufladen der Akkus in knapp drei Stunden über eine normale Steckdose möglich.
„Ich bin davon überzeugt, dass die Elektro-Mobilität kommt“, meinte Duffner. Dazu zählten aber auch das E-Fahrrad oder der IC für längere Strecken.

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