Energieversorgung von und mit den Verbrauchern

BZ 1910.2010

Lob für den Einsatz der Energie-Erneuerer

Die Bundestags-Abgeordnete Kerstin Andreae und der Landtags-Abgeordnete Reinhold Pix von den Grünen besuchten den Arbeitskreis für erneuerbare Energien.

BUCHENBACH. Die Bundestagsabgeordnete Kerstin Andreae und der Landtagsabgeordnete Reinhold Pix, der auch verbraucherpolitischer Sprecher der grünen Landtagsfraktion ist, trafen sich mit dem Arbeitskreis für erneuerbare Energien Buchenbach zu einem Informationsaustausch und einer Besichtigung des Hackschnitzelkessels im Heizraum der Sommerberghalle. Im Zentrum des Gesprächs stand der Ausbau der umweltschonenden Wärmegewinnung in der Gemeinde.
Reinhold Pix, zu dessen Wahlkreis Buchenbach zählt, eröffnete die Gesprächsrunde zwischen Arbeitskreis und Abgeordneten. Er nannte als Hintergründe seines Besuches zum einen die von der Regierung beschlossene Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke und zum anderen das Interesse seiner Partei an den „kleinen“ kommunalen Lösungen umweltschonender Energieerzeugung, deren Ausbau der Arbeitskreis in Buchenbach anstrebt. Diese seien oft Pilotprojekte mit beispielhafter Wirkung auf andere Gemeinden, sagte Pix.

Markus Millen, SPD-Gemeinderat in Buchenbach, der den Arbeitskreis mitbegründete, berichtete von der Fragebogenaktion im Wohngebiet Sommerberg und dem Ziel des Arbeitskreises für das Frühjahr 2011, nämlich die Nahwärmeversorgung im Sommerberg möglichst auszubauen.

Mit seiner Fragebogenaktion sowie einem ausgearbeiteten Konzept inklusive konkreter Kostenkalkulation ist der Arbeitskreis diesem Ziel schon sehr nahe gekommen. Am Sommerberg, der Ortsmitte, Kappenhof und im Hirschenhof sei die Fragebogenaktion vorgenommen worden, informierte Arbeitskreis-Mitarbeiter Andreas Maier, der für die Befragung am Sommerberg verantwortlich war. Andreae und Pix erkundigten sich nach den Rückläufen. Rund die Hälfte der Bögen sei ausgefüllt zurückgekommen. Zwei Drittel der Befragten bekundeten Interesse an einer möglichen Nahwärmeversorgung, antwortete Millen.

Maier informierte die Angeordneten speziell über die Situation am Sommerberg: 13 Haushalte hätten bereits so gut wie zugesagt, so Maier. 16 sind als Mindestzahl angestrebt. Die vorhandene Hackschnitzelanlage im Keller der Sommerberghalle, die bereits Halle und Schule versorgt, könne auch 20 Haushalte vertragen.
Konzept und Kostenkalkulation stehen bereits

Denn durch die energetische Sanierung der Halle und Schule seien mittlerweile genügend Ressourcen frei, um zahlreiche Interessenten am Sommerberg mit Nahwärme zu versorgen, so Maier. Als Vorbild denke man an den Prägenhof, an dessen Anlage zwischen 60 und 70 Häuser angeschlossen sind. Der Betreiber der Hackschnitzelanlage in der Sommerberghalle, die Firma SWL, stellte bereits ein Konzept mit Kostenkalkulation für die Interessenten zusammen. Diese wurden zu einem Infoabend des Arbeitskreises geladen und bereits über das Konzept informiert.Der Fall sei am Sommerberg im Vergleich zu den anderen untersuchten Gebieten relativ einfach zu lösen, weil die Anlage ja schon da sei und nur noch die Anschlüsse gelegt werden müssten, so Millen. Andreae lobte das starke Ehrenamt des Arbeitskreises: „Das sei ja schon fast ein ausgereiftes Contracting-Modell am Sommerberg, meinte sie. „Unser nächster Schritt ist ein weiteres Treffen mit allen Interessenten sowie der Firma SWL, dieses wird im Dezember stattfinden“, sagte Millen gegenüber der BZ. Noch zögern einige Teilnehmer aufgrund der Investitionskosten für die Anschlüsse, doch der Arbeitskreis hofft auf mindestens 14 Teilnehmer. Dann wäre eine Umsetzung realistisch, sagt Millen.

Falls genügend Teilnehmer zusammen kommen, muss der Kreis sich Gedanken über die Finanzierung der baulichen Umsetzung des Umbaus im Heizwerk sowie für Pumpen und Leitungen machen. Zwar gebe es hierfür hohe Zuschüsse – unter anderem von der KfW – allerdings seien noch weitere Finanzmittel vonnöten. Das Konzept der SWL sieht hier als mögliche Lösung einen externen „Contractor“ auf der einen Seite sowie einen Zusammenschluss der Wärmeabnehmer als Netzwerkbetreiber auf der anderen Vertragsseite vor.

„SWL hat bereits Interesse bekundet, als Contractor zu fungieren – vorausgesetzt 16 Haushalte kommen zusammen. Neben dem Contractor wäre dann zusätzlich eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts zur Netzwerkbetreibung denkbar“, sagt Millen.Nach den Berechnungen der SWL zahlt sich dies langfristig gesehen finanziell für die Teilnehmer aus.

Bei dem Fernziel Hirschenhof sagten die grünen Politiker Andreae und Pix dem Arbeitskreis ihre Unterstützung zu und schlugen unter anderem Gespräche mit weiteren Ansprechpartnern ihrer Partei vor. Andreae empfahl dem Arbeitskreis, auch mit der Badenova und dem Naturpark Südschwarzwald Gespräche aufzunehmen.
Mehr Infos zu dem Konzept der Nahwärmeversorgung am Sommerberg geben: Andreas Maier, Tel.: 07661-907472 und Markus Millen, Tel.: 07661-988470 vom Arbeitskreis für erneuerbare Energien Buchenbach

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