Eingestimmt auf grüne Themen . . .


BZ vom 24.3.11
Landtagskandidaten von Bündnis 90/Die Grünen hatten Jürgen Trittin in Merzhausen zu Gast.

MERZHAUSEN (gln.). Über Mangel an Interesse konnten sich die Grünen nicht beklagen. Voll bis auf den letzten Platz war der Bürgersaal im Merzhauser Rathaus, in den Bärbl Mielich und Reinhold Pix, Kandidaten von Bündnis 90/Die Grünen bei der Landtagswahl am Sonntag, eingeladen hatten. Und auch im Foyer drängten sich noch Menschen. Sie alle warteten vor allem auf das, was Jürgen Trittin, derzeit Vorsitzender der Bundestagsfraktion und von 1998 bis 2005 Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu sagen haben würde (siehe auch Seite 6 und 25 der heutigen Ausgabe).

Der hatte sich beeilt, trotz Terminen erst in Berlin und dann in Freiburg so schnell wie möglich nach Merzhausen zu kommen, denn, hatte er den Freiburgern erklärt, in Merzhausen zu spät zu kommen bedeute, von Winzer Reinhold Pix keinen Wein zu bekommen – und dieser Gefahr wollte er sich nicht aussetzen . . .

Die Zeit bis zur Ankunft von Trittin wurde den Besuchern nicht langweilig. Zunächst hatten „The Brothers“ für Livemusik gesorgt und dann Bärbl Mielich und Walter Witzel, früher Landtagsabgeordneter und energiepolitischer Sprecher seiner Partei in Stuttgart, den Saal auf grüne Themen eingestimmt. Allen voran natürlich die Atomkraft. Walter Witzel erinnerte daran, dass schon nach dem Gau in Tschernobyl Erwin Teufel, damals CDU- Fraktionsvorsitzender und späterer Ministerpräsident, gesagt habe, die Zukunft gehöre nicht der Atomkraft, weil kein Mensch mit einem so großen Risiko leben wolle. Das sei nun 25 Jahre her und inzwischen habe die CDU dafür gesorgt, dass die Laufzeit der Atomkraftwerke noch einmal verlängert wurde. Ein Moratorium, wie jetzt beschlossen, hält Bärbl Mielich für unnötig, „wir wollen unbedingt raus aus der Atomkraft“.

Das sei auch möglich, so Jürgen Trittin, weil Deutschland schon jetzt Strom ins Ausland exportiere. Die Nutzung erneuerbarer Energien müsse ausgebaut werden. Bei der Landtagswahl am Sonntag werde auch darüber entschieden, „ob das Atomzeitalter beendet wird, oder ob Walter Witzel in 25 Jahren wieder hier steht und über die ethische Neubewertung der Atomkraft durch die CDU berichtet“.  

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