Revierförster Frieder Wielandt zeigte an der ersten Station anhand einer Flurstückskarte die Besitzverhältnisse auf. Die Kleinparzellierung des Privatwaldes im Landkreis erschwert die schnelle Aufarbeitung befallener Bäume. Jeder Privatwaldbesitzer muss kontaktiert und auf den Befall aufmerksam gemacht werden. Das stellt einen hohen bürokratischen Aufwand dar, der sehr zeitintensiv ist. Wunsch des Forstes ist, dass durch die anstehende Forstreform, dieser Aufwand nicht zusätzlich bürokratisiert wird und die Waldbesitzenden weiterhin die Betreuung durch die Revierleitenden unkompliziert in Anspruch nehmen können. Als zukunftsfähiges Modell für den Privatwald wurde der Zusammenschluss zu einem Gemeinschaftswald diskutiert, bei dem Privatwaldbesitzende Anteile entsprechend ihrem Besitzanteil aus einer gemeinschaftlichen Bewirtschaftung erhalten.
Auch der Waldbesitzer Anton Baumeister, der während der Exkursion bei der Arbeit im Wald besucht wurde, spricht von der schwierigen Situation im Privatwald. Durch den Generationenwechsel sind nur noch wenige Waldbesitzer in der Lage ihren Wald selbst zu bewirtschaften. Unternehmer sind teilweise nur schwer für den nicht flächigen Holzanfall zu gewinnen.
Hoher Diskussionsbedarf zeigte sich beim Thema Lagerung des Holzes auf landwirtschaftlichen Flächen. Landwirte verlieren ihre Förderbeträge, sobald Holz länger als drei Wochen auf ihren Flächen liegt. Die Untere Landwirtschaftsbehörde hat wenig Spielraum, auch in solchen Ausnahmejahren eine geeignete Regelung für Forst und Landwirtschaft zu finden. Hier braucht es Unterstützung vom Ministerium, das eine schnelle und einfache Lösung ermöglicht.
An einer weiteren Station wurde über den Wald von Morgen gesprochen. Im Zuge des Klimawandels leidet die Fichte zunehmend und es kristallisiert sich heraus, dass auf den durch den Käfer entstehenden freien Flächen mit klimatauglicheren Baumarten gearbeitet werden muss. Das bisherige Erfahrungswissen reicht nicht mehr aus, um den klimabedingten Waldumbau voranzutreiben. Der Forst braucht daher aktuelle Standortskartierungen und die Unterstützung von Seiten der Forschung, um die Waldbesitzenden bei der alternativen Baumartenwahl richtig beraten zu können. Zusätzlich muss auf der Fläche eine intensive Bejagung erfolgen, damit teure Pflanzungen erfolgreich anwachsen können.
Nach Bericht von Norbert Schwarz, Geschäftsführer der Waldgenossenschaft Südschwarzwald, ist klar, dass Waldbesitzende in diesem Jahr mit sehr viel geringeren Einnahmen aus dem Holzverkauf rechnen müssen. Höhere Aufwendungen bei der Holzernte und Waldschutzmaßnahmen, wie das Hacken von Stammholz lassen kaum noch einen Überschuss erwarten oder sind für den Waldbesitzer sogar insgesamt defizitär. Es braucht daher Anreize, in Form von Förderungen, die die Waldbesitzenden schnell und unkompliziert erreichen. Sammelanträge über die Forstbetriebsgemeinschaften sollten ermöglicht werden. Um den Pflanzenschutzmitteleinsatz auf ein Minimum reduzieren zu können, müssen alternative Waldschutzmaßnahmen, wie das Hacken von Stammholz, gefördert werden.
Abschließend lobte MdL Reinhold Pix den Forst im Landkreis Waldshut. Die vielfältigen Probleme und Anliegen wurden während der Exkursion deutlich gemacht und ehrlich angesprochen. Um der dramatischen Borkenkäfersituation ohne Abstriche bei den Standards zu begegnen, mobilisiert der Forst im Landkreis Waldshut alle verfügbaren Kräfte. Eine gute Abstimmung zwischen den Akteuren sei auch unerlässlich, ebenso könne man den Privatwald nicht im Stich lassen. Ohne Hilfe von Außen geht es aber nicht, denn wir brauchen weiterhin die Motivation der Waldbesitzer.
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