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Grünen-Abgeordnete des Ausschusses für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz trafen sich in Emmendingen

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Die Grünen-Abgeordneten des Ausschusses für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz im Baden-Württembergischen Landtag trafen sich in Emmendingen, um aktuelle Fragen und Themen zu diskutieren. Der Landtagsabgeordnete Alexander Schoch stellte den Mitgliedern des Arbeitskreises, Bea Böhlen, Martina Braun (Vorsitzende des Arbeitskreises), Martin Grath, Martin Hahn (Vorsitzender des Ausschusses für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz-), Reinhold Pix sowie der parlamentarischen Beraterin der Fraktion Melli Amrhein den Wahlkreis vor.

Die Landespolitiker besuchten die Käserei Monte Ziego in Teningen. Der Geschäftsführer Martin Buhl stellte sein Unternehmen persönlich vor und ging auf aktuelle Entwicklungen ein, wie z. B. dass die Nachfrage nach den Monte Ziego Produkten deutlich höher ist, als das Milchangebot. Es gibt zu wenig Bio-Ziegenmilch auf dem Markt. Er würde sich freuen, wenn sich mehr junge Landwirte für die Milchziegenhaltung begeistern könnten. Die Politiker waren beeindruckt von Betrieb und Produkten. Der Erfolg eines Betriebes wie Monte Ziego mache deutlich, dass in Baden-Württemberg eine hohe Nachfrage und der Markt nach regionalen, hochwertigen Produkten aus ökologischer Landwirtschaft und nachhaltiger Erzeugung bestehe, sagte Martina Braun, die selbst Bio-Landwirtin ist.

Buhl erläuterte, dass er seinen Betrieb noch in diesem Jahr um eine Milchtrocknungsanlage erweitern wird. Hier sollen die jahreszeitbedingten Spitzen in der Milchproduktion zur Erzeugung von Säuglingsnahrung verarbeitet werden, eine Kooperation mit der Firma Holle besteht bereits. „Wir hoffen, dass sich die Zahl der Ziegenmilcherzeuger weiter erhöht. Hier könnte auch eine Kombination aus Landschaftspflege und Milcherzeugung interessant sein, denn Ziegen eignen sich gut zur Offenhaltung der Landschaft.“, so der Grünen Landtagsabgeordneten Alexander Schoch, der darauf hinwies, dass der Landschaftspflegeverband dies auch unterstützt.

Nachmittags stand ein Besuch bei Samenzüchter und -vermehrer Jürgen Wehrle auf dem Plan. Der gelernte Bio-Gärtner führte die Gruppe über das Gelände der Gärtnerei Witt, wo er im Gewächshaus und auf Feldern vielfältige Nutz- und Zierpflanzen anbaut, vermehrt und über den Verein „Dreschflegel“ vertreibt. Bei Dreschflegel werden nachbaufähige, biologische Samen für Hausgarten und Selbstversorgung erzeugt. Die Politikerinnen und Politiker konnten bei ihrem Rundgang zahlreiche Sorten in Augenschein nehmen oder probieren. Wehrle erklärte, nach welchen Kriterien er seine Sorten entwickelt, welche besonders gefragt sind und welchen strengen Kriterien seine Produkte unterliegen. Bea Böhlen, die sich im Arbeitskreis unter anderem um alte Kulturpflanzensorten kümmert, machte zum Abschluss deutlich, dass die Erhaltung von robusten, für jedermann nutzbaren Pflanzen wichtig für uns alle ist. „Biodiversität ist nicht nur wichtig für die Vielfalt auf unseren Tellern. Die genetische Vielfalt unserer Nutzpflanzen ist ein zentrales Element der Biodiversität. Sie ist auch Grundlage für viele Produktionsprozesse in Wirtschaft, Medizin und Landwirtschaft. Biologisch Züchtung bereitet Pflanzen auf einen Anbau ohne Pestizide vor, das brauchen wir dringend.“

Am Abend nutzten viele Bürgerinnen und Bürger dann die Möglichkeit mit den Landespolitikern in Kenzingen zum Film „Bauer unser“ zu bäuerlicher Landwirtschaft, Ökolandbau und Tierschutz ins Gespräch zu kommen.

(Presseinfo: Büro Alexander Schoch, 11.10.2017)

RegioTrends vom 11.10.2017

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